Siliziumzähler



Siliziumzähler werden manchmal als Festkörper-Drahtkammern bezeichnet, weil ihre Funktionsweise der von Drahtkammern gleicht. Hier werden Siliziumatome ionisiert, und die freigesetzten Elektronen driften zur Ausleseelektrode. Die ionisierten Atome driften aber nicht, stattdessen erhalten sie von ihrem unmittelbaren Nachbarn ein Elektron, der wiederum von seinem Nachbarn eins erhält, usw., sodaß im Endeffekt ein positiv geladenes 'Loch' zur anderen Elektrode wandert. Die Elektroden befinden sich auf den Oberflächen der Siliziumscheibe, daher verlaufen die Feldlinien senkrecht zur Oberfläche.

Skizze eines Siliziumzählers


Die im COSY-11 Experiment benutzten Zähler heißen Silizium-Pad-Detektoren, weil die vier Elektroden der Ausleseseite rechteckig Flächen sind ('pads'). Um Detektoren herzustellen, die große Flächen abdecken, sind die Siliziumscheibchen in drei Reihen angebracht, wobei die einzelnen Scheibchen sich teilweise überlappen:

Skizze eines Abschnittes eines Silizium-Pad-Detektors


Die Ausleseelektroden sind an AMPLEX-16-Chips angeschlossen, deren 16 Auslesekanäle mit jeweils einem Ladungs-, einem Filterverstärker und einer analogen Speicherstufe bestehen. Diese werden über einen Multiplexer nacheinander auf eine Analogleitung geschaltet, an deren Ende ein externer ADC die Spannungswerte digitalisiert.
Es gibt zwei Silizium-Pad-Detektoren im COSY-11 Experiment: einen kleinen Monitordetektor (36 Chips = 128 Pads) zur Messung elastisch gestreuter Protonen und einen größeren (180 Chips = 720 Pads) in der Innenseite des Dipols, der negativ geladene Reaktionsprodukte nachweist.
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Aktualisiert: 27-November-1997 durch T.Sefzick