Grußwort

Heinrich Stommel
Bürgermeister der Stadt Jülich

Zuerst möchte ich den Preisträger Professor Dr. Jarczyk begrüßen, ich begrüße den Gesandten der Republik Polen, Herrn Dr. Miszczak, unseren Ministerpräsidenten Wolfgang Clement, weiterhin begrüße ich Herrn Professor Dr. Treusch sowie die anwesenden Bundestags- und Landtagsabgeordneten. Ich freue mich, sehr geehrte Damen und Herren, Sie alle heute hier in der Schlosskapelle der Renaissance begrüßen zu können, schlägt diese Epoche des 16. Jahrhunderts doch direkt eine europäische Brücke, mit der auch Jülich und Krakau verbunden sind. Der Empfang im Schlosskeller mit der anregenden Ausstellung des Museums Zitadelle hat uns die Empfindung dieser Zeit schon ein wenig näher gebracht.

Den europäischen Blick sollten wir im Auge behalten, wenn wir auf den Anlass des heutigen Abends schauen. Zeitlich gehen wir vom 16. Jahrhundert noch weiter zurück. Nicht nur bis ins Mittelalter, wo Aachen zunächst noch bei Jülich lag, bevor es als Kaiserstadt Jülich überflügelte und wo das europäische Terrain durch den Karlspreis schon besetzt ist.

Nein, wir gehen entsprechend dem Rang Jülichs als älteste und traditionsreichste Stadt des Herzogtums Jülich-Kleve-Berg - und entsprechend dem herannahenden Weihnachtsfest - 2000 Jahre zurück zum Ursprung des Festes ebenso wie zur Gründungszeit der Stadt Jülich.

Aus dieser Zeit stammt die Symbolfigur der heutigen Preisvergabe, die Minerva-Athene. Sie begrüßt Sie heute - in einer Festung wie der Zitadelle ja nicht unbedingt selbstverständlich - mit offenem Visier. Den Helm hat sie hochgeschoben, er schützt nurmehr - so scheint es - die Gedanken ihres erfindungsreichen und kreativen Kopfes. Dies ist ein Charakterzug, der sie uns heutigen Jülicherinnen und Jülichern auf Anhieb sympathisch macht. Denn kreative Gedankenpotentiale in der modernen Forschungsstadt auf historischem Boden nicht nur im Sinne von Besitzstandwahrung zu schützen, sondern weiter zu entwickeln und auszubauen liegt uns in dieser Stadt durchaus im Sinn.

Im Hinblick auf den heutigen Preisträger, der es bei der reinen Kopfarbeit nie belassen hat, sondern der sich um die herzliche menschliche Seite von Zusammenarbeit ebenso intensiv bemüht hat, passt der eingangs gespielte Chopin besonders gut. Ruht doch dessen Herz im übertragenen wie im wörtlichen Sinne in Polen und verweist uns auf die wünschenswerte Herzens-Dimension von Kontakten. Sie Herr Professor Jarczyk haben den Kontakt mit Jülich in Kopf und Herz gleichermaßen fundamentiert.

Ich danke Ihnen und gratuliere zur Verleihung des MinervaPreises.